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Pressemitteilung

15.04.2011

Gemeinsam gegen Krebs

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Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung geht an den Start

Heute gab Bundesforschungsministerin Professor Dr. Annette Schavan die Entscheidung über die Förderung der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung bekannt. Damit kann auch das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung seine Arbeit aufnehmen. Ein international besetztes Gutachtergremium bescheinigte dem Gesamtkonzept des Konsortiums, einer Partnerschaft zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum und sieben universitären Standorten, höchste Exzellenz. Das Konsortium wird dem Umfang des Auftrags entsprechend gefördert:  Sein Jahresbudget wird von fünf Millionen Euro in diesem Jahr schrittweise anwachsen. Ab 2014 beträgt die Fördersumme jährlich etwa 30 Millionen Euro.

Die Partnerschaft des DKFZ mit sieben universitären Standorten geht auf eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Deutschen Krebshilfe und des DKFZ zurück. Das Konsortium soll dazu beitragen, aktuelle Forschungsergebnisse noch schneller in die Patientenversorgung zu übertragen. „Bei der Erforschung von Krebs haben wir in den vergangenen Jahren entscheidende Fortschritte erzielt“, sagt Professor Dr. Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). „Nun ist es an der Zeit, diese Erkenntnisse aus dem Labor in die klinische Praxis zu übertragen. Das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung bietet uns hierfür ideale Voraussetzungen.“  An jedem der Partnerstandorte wird ein Translationszentrum eingerichtet, das gemeinsam vom DKFZ und der jeweiligen Universität getragen ist. „Die Zusammenarbeit der acht Partner und das Einbringen klinischer Expertise wird Deutschland auch internationale Sichtbarkeit verleihen“, erklärt Professor Dr. Peter Michael Schlag, Leiter des Charité Comprehensive Cancer Centers (CCCC). Das wissenschaftliche Gesamtkonzept der Partner im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung sieht sieben translationale Forschungsprogramme  auf den Gebieten Signalwege der Krebsentstehung, Molekulare Diagnostik von Krebserkrankungen, Tumorimmunologie, Stammzellen und Krebs, Bildgebung und Strahlentherapie, Therapieresistenz sowie Krebsvorbeugung und Früherkennung vor. Das Charité Comprehensive Cancer Center ist an allen Programmen außer „Krebsvorbeugung und Früherkennung“ beteiligt.

Darüber hinaus wird es fünf Forschungsplattformen geben, die allen Partnerstandorten zur Verfügung stehen: Die Klinische Kommunikationsplattform soll es ermöglichen, Befunde auszutauschen, um Patientinnen und Patienten nach einheitlichen Bedingungen diagnostizieren und anschließend in großen Klinischen Studien bestmöglich behandeln zu können. Verschiedene Service-Einheiten erlauben die Auslagerung von Routinelaborarbeiten und damit deren Durchführung nach einheitlichen Standards. Präklinische Modelle ermöglichen den gemeinsamen Zugang zu Tieren, die aufgrund einer genetischen Veränderung bestimmte Krebserkrankungen entwickeln. In der Wirkstoffentwicklung setzt man auf ausgewählte Gebiete und auf die Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie. Und schließlich sollen in der School of Oncology Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler sowie Medizinerinnen und Mediziner auf dem Gebiet der translationalen Krebsforschung auf höchstem Niveau ausgebildet werden.

Bereits im November letzten Jahres hatte das international besetzte Gutachtergremium über die  Auswahl der Partnerstandorte des Konsortiums entschieden. Das DKFZ übernimmt die Funktion des Kernzentrums und bringt gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in das Konsortium ein. Als Partnerstandorte wurden ausgewählt:

 - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Comprehensive Cancer Center
 - Universitäts KrebsCentrum, Universitätsklinikum Carl GustavCarus, Technische Universität Dresden
 - Westdeutsches Tumorzentrum, Universitätsklinikum Essen (gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Düsseldorf)
 - Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen (UCT), Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt (gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Mainz)
 - Tumorzentrum Ludwig Heilmeyer – Comprehensive Cancer Center Freiburg, Universitätsklinikum Freiburg
 - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum der Technischen Universität München
 - Südwestdeutsches Tumorzentrum – Comprehensive Cancer Center, Universitätsklinikum Tübingen

Prof. Wiestler freut sich auf die Zusammenarbeit und ist vom Erfolg des Konsortiums überzeugt: „Mit diesen hochkarätigen Partnern wird es uns gelingen, wesentliche Verbesserungen für die Patienten auf zahlreichen Gebieten der Krebsforschung und Krebsmedizin zu erzielen.“

Nach Etablierung des Konsortiums stellt die Deutsche Krebshilfe den universitären Partnern auf Antragstellung und nach entsprechender Begutachtung zusätzliche Fördergelder für definierte Projektvorhaben zur Verfügung. „Mit diesem Förderprogramm leistet die Deutsche Krebshilfe einen unverzichtbaren Beitrag zum Konsortium“, unterstreicht Prof. Wiestler.

Das Deutsche Konsortium für translationale Krebsforschung ist eines der vier „Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung“, über deren Förderung das Bundesforschungsministerium nun entschieden hat. Damit will die Bundesregierung die bundesweite strategische Zusammenarbeit der besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie  Klinikerinnen und Kliniker bei der Erforschung der großen Volkskrankheiten fördern. Das Modell sieht gleichberechtigte Partnerschaften zwischen einem außeruniversitären Zentrum und Universitäten sowie Universitätsklinika vor.

Bereits seit 2009 bestehen das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. sowie das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung e.V. Hier wurde das Modell von nationalen Zentren bereits erfolgreich umgesetzt.

Das Charité Comprehensive Cancer Center (CCCC) wird als Onkologisches Spitzenzentrum von der Deutschen Krebshilfe gefördert. Es ist Mitglied im Verbund Europäischer Tumorzentren (OECI) und ist durch die Deutsche Krebsgesellschaft als Onkologisches Zentrum zertifiziert.
Alle Charité-Standorte mit ihren verschiedenen, in die Tumortherapie involvierten Fachdisziplinen sind im CCCC vernetzt, um eine von Beginn an interdisziplinäre und umfassende Versorgung von Tumorpatienten zu gewährleisten. Von klinischen Expertenrunden, eng verzahnt mit wissenschaftlichen Arbeitsgruppen, werden neue Konzepte für die Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen ausgearbeitet, angewendet und weiter entwickelt. Unter dem Dach des CCCC soll jeder Patient direkten Zugang zu den aktuellsten nationalen und internationalen Behandlungsstrategien und Therapiestudien erhalten.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland und Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren. Mehr als 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon über 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, erforschen die Mechanismen der Krebsentstehung und arbeiten an der Erfassung von Krebsrisikofaktoren. Sie liefern die Grundlagen für die Entwicklung neuer Ansätze in der Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen. Daneben klären die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert.

Kontakt

Claudia Peter
Geschäftsbereich Unternehmenskommunikation
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t.: +49 30 450 570 503

Dr. Stefanie Seltmann
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
D-69120 Heidelberg
T: +49 6221 42 2854
F: +49 6221 42 2968



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